Winterzeit

Die letzten Wochen waren zum Teil sehr anstrengend, zum Teil sehr ruhig. Dadurch, dass das Haus für dieses Jahr jetzt soweit fertig ist und wir im Garten gerade nicht viel machen können, ruht unser Projekt Kohlcabana gerade ein bisschen. Unsere Wasserleitungen wurden soweit frostsicher isoliert und die Arbeiten für dieses Jahr abgeschlossen. Die Ziegen sind auch noch froh und munter, haben uns aber in den letzten Tagen einiges an Nerven gekostet, da unser Grundstück mittlerweile ziemlich abgegrast ist, aber die Wiese vom Nachbarn noch sehr verlockend grün aussieht. Da war den beiden “cabras” der Stachelzaun an der Grundstücksgrenze relativ egal und wir hatten einige Mühe, die Seite zum Nachbarn bei Regen und Kälte ausbruchssicher zu machen. Die nächsten zwei Wochen kümmert sich ein Freund von uns um sie, da Er in Portugal bei seiner Familie und ich in Deutschland bin.

In der Zwischenzeit habe ich endlich das Symbol für unser Kohlcabana fertig bekommen. Die Idee dafür hatten wir zusammen im August entworfen, letzten Monat habe ich es dann mit Stoffmalfarben auf ein altes Laken gemalt, das mittlerweile bei uns im “Feuerzimmer” hängt. Ich hoffe, man kann erkennen, was es sein soll 😉

LogoEndlich fertig! Das Symbol auf dem Laken wurde abfotografiert und dann am PC freigestellt.

Anstrengend war in letzter Zeit eigentlich eher die Arbeit außerhalb unseres Projektes. Er arbeitet als Monteur, wo noch einige Aufträge vor dem Jahreswechsel fertig gestellt werden mussten. Ich habe die letzten drei Monate bei einer Naturschutzorganisation gearbeitet und zusätzlich im Dezember noch Obstbäume geschnitten und geholfen, einen Naturspielplatz zu bauen, was alles sehr interessant war und Spaß gemacht hat. Dennoch waren diese Arbeiten körperlich sehr anstrengend und wir waren die letzten Wochen gut beschäftigt 😉

Jetzt genießen wir aber erst mal beide die Weihnachtszeit, bzw. die Zeit der Wintersonnenwende, wenn die Tage endlich wieder länger werden und wir dann bald unsere Projekte und Pläne für das nächste Jahr starten können.

Unsere fleißigen Mitbewohner

Eines Tages sind wir zusammen im Garten gestanden und Er hat die annähernd hüfthohen Brennnesseln usw. gemäht. Irgendwann hat er gestoppt, mich angeschaut und gesagt: “Ich hab kein Bock mehr. Ich kauf Ziegen.” (Wortwitz, haha^^)

Und so haben wir uns nach Ziegen umgeschaut und tatsächlich einen Hof gefunden, wo wir zwei Ziegen kaufen konnten. Am 12. Oktober, als sie alt genug waren und wir ihre Wiese eingezäunt hatten, haben wir dann unsere beiden neuen Mitbewohner geholt. Darf ich vorstellen? Unsere beiden etwa vier Monate alten Thüringer Waldziegen. Und sie haben sogar wahnsinns kreative Namen bekommen, nämlich…

IMG_55031…”The brown” und “the black” 😀 . Die fressen gerade fleißig das Unkraut weg und düngen nebenher noch den Boden. Die kleine Gartenhütte, die schon vor unserem Einzug da war, wurde zu einem provisorischen Stall umgebaut, der ihnen aber scheinbar ganz gut gefällt. Nach ein paar geglückten Ausbruchversuchen ist das Gehege jetzt aber (hoffentlich) ausbruchsicher. Allzu weit rennen sie ja sowieso nicht weg, weil direkt neben dem Zaun superleckerer Beinwell wächst und abends gibts ja dann wieder Futter im Stall.

Was ich erst im Nachhinein gesehen habe, ist, dass die Thüringer Waldziege 1993 von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen zum Haustier des Jahres gewählt wurde. Damit könnten wir sogar noch den Erhalt einer alten Rasse fördern, wenn wir nicht zwei Ziegenböcke hätten… Laut Wikipedia ist die Rasse anspruchslos, widerstandsfähig, bringt eine gute Milchleistung und liefert vorzügliches Fleisch. Der ursprüngliche Plan von Ihm war ja, dass er die beiden vor Weihnachten noch in die ewigen Jagdgründe schickt, weil wir beide ja über Weihnachten zu unseren Familien fahren und uns da nicht mehr um sie kümmern können. Außerdem soll das Fleisch von so jungen Tieren sehr gut sein. Naja, ich als 90%-Vegetarier hab mich bei dem Thema bis jetzt zurückgehalten, allerdings hat ein Freund von Ihm schon gesagt, wir dürfen die auf keinen Fall schlachten, weil die sind ja so süüüß und er würde sich über Weihnachten auch um sie kümmern… Mich würds definitiv freuen, wenn die beiden noch etwas länger ihr schönes Leben genießen könnten, aber da hat Er das letzte Wort. Aber die Aussichten sind gar nicht so schlecht, immerhin müsste Er sonst dann ja auch wieder selbst mähen 😉